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Ein Mädchen, so schön wie ein Engel,
Schaut traurig hinein in den See,
Ihr Liebster, der hat sie verlassen,
Drum tut ihr das Herze so weh.
Ein Bub' mit kornblauen Augen,
Den drückt sie voll Schmerz an die Brust
Und sagt dann: Wir sterben zusammen,
Mein Kindlein, mein Süßes, du mußt.
Die Nixen da drunten im Wasser,
Die haben uns die Wiege bestellt:
Für uns leuchtet kein Sternlein am Himmel,
Wir haben kein Glück auf der Welt.
Im See ist die Mutter verschwunden,
Doch Hilfe war noch für ihr Kind,
Ein Fischer hat den Buben gerettet,
Der Herrgott war gnädig gesinnt.
Der Fischer hat Freud an dem Bub'n,
Er nimmt ihn an Kindesstatt an,
Bis selbst ihn die Wellen verschlingen,
Im Sturme, den ehrlichen Mann.
Der Bub' seufzt mit weinenden Augen
Am Ufer, von Kummer gequält:
Für mich leuchtet kein Sternlein am Himmel,
Ich habe kein Glück auf der Welt.
Und Jahr um Jahr vergingen,
Der Bube bleibt kränklich und bleich,
Die herrlichen Kornblumenaugen,
Die blicken so traurig und weich.
Er schleicht sich zum See oft hinunter
Und schaut da hinein voll Begier.
Auf einmal, da ruft er mit Freuden:
Herzmutter, jetzt kommt ich zu dir!
Gott Vater im Himmel verzeih mir,
Denn du weißt allein, was mir fehlt:
Für mich leuchtet kein Sternlein am Himmel,
Ich habe kein Glück auf der Welt.
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