German Folksongs
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Die Lore am Tore

Text: nach Heinrich Christian Boie
Musik: Volksweise

Von allen den Mädchen, so blink und so blank,
gefällt mir am besten die Lore,
von allen den Winkeln und Gäßchen der Stadt
gefällt mir’s am Winkel am Tore.
Der Meister, der schmunzelt, als hab er Verdacht,
als hab er Verdacht auf die Lore,
sie ist mein Gedanke bei Tag und bei Nacht
und wohnet im Winkel am Tore.

Und kommt sie getrippelt das Gäßchen herab,
dann wird mir’s ganz schwül vor den Augen;
und hör ich von weitem ihr leises Klipp-Klapp,
kein Niet oder Band will mehr taugen.
Die Damen bei Hofe, so sehr sie sich ziehrn,
sie gleichen doch nicht meiner Lore,
sie ist mein Gedanke bei Tag und bei Nacht
und wohnet im Winkel am Tore.

Und kommt nun das Frühjahr und Pfingsten heran,
die Zeit, wo der Bursche tut wandern,
bleib ich halt im Städtchen, setz alles daran,
um Meister zu werden gleich andern.
Und hab ich’s einmal bis zum Meister gebracht,
zur Meist’rin wird dann meine Lore,
dann heißa, juch-heißa, das Glück ist gemacht,
leb wohl, du lieb Häuschen am Tore!



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