Sabinchen war ein Frauenzimmer, dabei so tugendhaft.
Sie diente treu und redlich immer bei ihrer Dienstherrschaft.
Da kam aus Treuenbritzen ein junger Mann daher.
Der wollte gern Sabinchen besitzen und war ein Schuhmacher.
Sein Geld, das hat er stets versoffen in Schnaps und auch in Bier,
da kam er zu Sabinchen geloffen und wollte welch's von ihr.
Sie konnt' ihm keines geben, da stahl sie auf der Stell'
von ihrer guten Dienstherrschaft sechs silberne Löffel hell.
Jedoch nach achtzehn Wochen, da kam der Diebstahl raus,
da jagte man mit Schimpf und Schande Sabinchen aus dem Haus'.
Sie rief: Verfluchter Schuster, du rabenschwarzer Hund!
Da nahm er sein Rasiermesser und schnitt ihr ab den Schlund.
Das Blut zum Himmel spritzte, Sabinchen fiel gleich um.
Der böse Schuster aus Treuenbritzen,
der stand um sie herum.
In einem dunklen Kellerloch, bei Wasser und bei Brot,
da hat er endlich eingestanden die grausige Moritot.
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