German Folksongs
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Wo eine Glut die Herzen bindet

Text: Wilhelm Hauff
Musik: Christian Gottlob Neefe

Wo eine Glut die Herzen bindet,
Wo Aug dem Auge nur verkündet,
    Was Sehnsucht in dem Herzen spricht;
Wo, wenn der Sturm die Form zerspaltet,
Die Gottheit in den Trümmern waltet,
    Kennt man der Liebe Trennung nicht.

Heran, ihr Brüder! Nord und Süden!
Ob euch des Herrschers Wink geschieden,
    Laßt uns ein Volk von Brüdern sein:
Schließt ja in Schönbunds weiten Auen
Von allen Strömen, allen Gauen
    Ein Rasen unsre Brüder ein.

Wohl ist der Siegesgesang verklungen,
Ganz anders wird jetzt vorgesungen,
    Ganz andre Weisen spielt man vor;
Doch tönt, von Wehmut fortgetragen,
Ein Ton noch aus den bessern Tagen.
    Und schlägt an manch empfänglich Ohr.

Hört ihr auf Frühlings leichten Schwingen
Den alten Ton herüberklingen
    Von unsrer Brüder Schlachtgefild?
Der Einklang ist's von tausend Tönen,
Der mächtig in Germaniens Söhnen
    Zu der Begeistrung Wogen schwillt.

So sinket in der Brüder Arme,
daß Brust und Bruderbrust erwarme,
    daß alte Treue neu erwacht!
Und schwinget hoch die Festpokale,
und ruft's beim frohem Burschenmahle:
    Des Volkes Einheit sei's gebracht!



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