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Irmgard von Faber du Faur
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Die
Blätter haben Schule auf den Bäumen, den
ganzen Sommer lang. Da sitzen sie auf ihren Zweigen
in ihren grünen Kleidchen und sind gar brav
und fleißig. Wer ganz still unter dem Baum
steht, kann sie hören, wie sie aufsagen mit
ihren kleinen, kleinen Blätterstimmen, und
manchmal tuscheln sie, und manchmal lachen sie,
und manchmal singen sie alle zusammen ein Lied.
Dann sagen die Menschen: "Die Bäume rauschen." |
Aber
wenn es Herbst geworden ist und die Blätterkinder
rote und gelbe und braune Röckchen angelegt
haben, --- auf einmal kommt einer herein in die
Schulstube, reißt die Türe auf und ruft:
"Die Schule ist aus!" Und der das ruft, ist der
Wind, und die Blätter springen von ihren Plätzen
herunter und tanzen durch die Luft und setzen sich
auf die Erde. |
Dann
aber kommt schon wieder der lustige Wind und spielt
mit ihnen Ringelreihen. Da spielen alle Blätterkinder
mit, die roten, die gelben, die braunen, und wer
vergessen hat, sich umzuziehen, und noch ein grünes
Kleid anhat, darf auch mittun. Das geht so toll
im Kreis herum! |
Spring
du doch auch hinaus und spiel mit ihnen! |
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Fragen
zu dem Text: |
Womit
werden Blätter hier verglichen? |
Bei
welchem Alter wird der Mensch endlich mit
dem Lernen fertig? |
Welche
Rolle spielen die Farben? --- Kleidung? Hautfarbe?
Rasse? Ausbildung? |
Was
in dieser Geschichte könnte von Indianer
Denkart stammen? |
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